Medienartikel Tandem-Skydive Deutschland

  • Quadrat - Das Magazin über das Leben in Lüneburg

    Medienbericht Quadrat Fallschirmspringen

    Den Absprung wagen


    Mit modernstem Equipment und gemeinsam mit einem erfahrenen Tandemmaster kann bei einem Tandemsprung jedermann den freien Fall erleben.


    VON CHRISTIANE BLEUMER


    Manche Menschen nennen es „Löffelliste“, andere sagen dazu schlicht und einfach „To do Liste“. Gemeint ist stets eine Aufzählung all jener Dinge, die man gern einmal im Leben gemacht haben möchte – bevor es unter Umständen zu spät dafür ist. Das kann der ganz unspektakuläre Wunsch sein, eine Fremdsprache zu erlernen. Viele träumen von exotischen Reisezielen, andere von besonderen sportlichen Herausforderungen. Dazu gehört für immer mehr Menschen ein Tandemsprung. Aus etwa 3000 oder 3500 Metern gemeinsam mit einem erfahrenen Fallschirmspringer die Faszination des freien Falls und den atemberaubenden Flug am Fallschirm zu erleben – was kann eindrucksvoller sein?


    In Norddeutschland hat sich „Tandem-Skydive“ auf die Erfüllung dieses inzwischen gar nicht mehr so ausgefallenen Wunsches spezialisiert. Die Firma bietet Tandemsprünge auf vier Flugplätzen zwischen Hamburg, Bremen, Hannover und Berlin an. Dabei wird der Passagier von einem speziell lizenzierten Springer, einem sogenannten „Tandemmaster“, mitgenommen. Während des Sprungs hängt er in einem Passagiergurtzeug vor diesem und zudem etwas tiefer als der Profispringer.


    Bei jedem Sprung steht die Sicherheit selbstverständlich an erster Stelle; die verwendeten Tandem-Fallschirmsysteme sind die modernsten und bestentwickelten Systeme, die es für das Tandemspringen gibt. Der Rest der Ausrüstung wie Overall, Kopfbedeckung und Schutzbrille wird ebenfalls regelmäßig überprüft. Auch wenn die meisten Passagiere es kaum erwarten können, das Spezialflugzeug zu besteigen – bevor es in die Höhe geht, gilt es einiges zu erläutern.


    „Direkt vor Ort gibt es immer eine ausführliche Einweisung zum gesamten Ablauf des Tandemfallschirmsprungs“, sagt René Baars, der gemeinsam mit seinem Bruder Dennis „Tandem-Skydive“ leitet. „Dann können alle noch offenen Fragen gestellt werden. Weil wir zu 100% auf Tandem-Fallschirmsprünge fokussiert sind, können wir jeden Tandemsprung zu einem einmaligen Erlebnis machen“, ist er überzeugt.


    Nach einer letzten Sicherheitseinweisung durch die erfahrenen Tandempiloten, die teilweise schon mehrere tausend Sprünge hinter sich haben, wird das Gurtzeug angelegt und es kann losgehen. Ein rund 20-minütiger Steigflug in einem extra für diese Zwecke umgebauten Flugzeug bringt die Passagiere auf bis zu 4.000 m Höhe – man hat die Gelegenheit, die Welt von oben zu betrachten und sich innerlich auf das folgende Abenteuer vorzubereiten. Dann geht es los! Die Tür wird geöffnet und der Tandempilot springt zusammen mit seinem Passagier aus dem Flugzeug. Es warten bis zu 220 Stundenkilometer Freifallgeschwindigkeit – bis sich in sicherer Höhe der Tandem-Fallschirm öffnet. Dann folgt eine ausgedehnte und stille Reise über die norddeutsche Landschaft, der Tandemmaster und sein Passagier gleiten langsam Richtung Boden – für viele ein Erlebnis, das süchtig macht. Ein Fallschirmsprung ist schließlich mit nichts auf der Welt zu vergleichen.


    Im freien Fall


    Auch Annette Minhoff-Lang gehört zu den Menschen, die einen Tandemsprung schon länger auf ihrer Wunschliste hatten. Mit Tandem-Skydive hat sie kürzlich auf dem Flugplatz Lüchow-Rehbeck im wahrsten Sinne des Wortes den Absprung gewagt. „Es war einfach unbeschreiblich“, lautet ihr Fazit über dieses Erlebnis. Noch Tage nach diesem Erlebnis habe sie „ein unglaublich starkes Glücksgefühl“ empfunden, das auch jetzt, einige Wochen später, immer noch nachwirke. „Man ist einfach selig.“ Auch ein bisschen Stolz mische sich in diese Empfindungen hinein. „Stolz, diesen Sprung gewagt und geschafft zu haben.“


    Schon die ersten Telefonate mit dem Unternehmen nahmen ihr jeden Zweifel. „Die Mitarbeiter waren supernett und haben mir wirklich jede Frage beantwortet.“ Beim Treffen mit ihrem persönlichen Tandempiloten Matthias am Tag des Sprunges wurden die letzten, eventuell vorhandenen, Ängste abgebaut. Allerdings – als das Flugzeug mit weiteren Tandemsprungpaaren immer weiter in die Höhe stieg, sei es immer stiller an Bord geworden. „Jeder hatte mit sich selbst zu tun“, hat Annette Minhoff-Lang beobachtet. Dann sei alles recht schnell gegangen: „Als die perfekte Höhe erreicht war, wurde die Tür aufgemacht. Man sieht die Welt unter sich, dann geht es raus und anschließend kommt der freie Fall.“ Das könne man einfach nicht beschreiben, sagt sie. „Es ist Adrenalin pur. Man fühlt sich so frei.“


    Den Sekunden im freien Fall folgt bei etwa 1.500 Metern die Öffnung des Fallschirms. „Dann ist man im ersten Moment fast ein bisschen traurig“, erinnert sie sich. Doch dieser Teil des Fluges habe seinen ganz eigenen Reiz. „Man gleitet sanft und kann selbst lenken.“ Die gesamte Zeit habe sie sich sicher und geborgen gefühlt. „Man ist gemeinsam mit seinem Tandempiloten in einer Art Blase, fern ab von der Realität und der normalen Welt.“


    Auf die Frage, ob sie es nochmal machen würde, gibt es eine ganz klare Antwort: „Auf jeden Fall!“



  • Laufpass - Das Magazin für Nachdenkliche in bewegten Zeiten

    Medienbericht Laufpass Fallschirmspringen

    JUMP! Tandem-Skydive über Norddeutschland 

    13. August 2020


    „Bei 80 hast du gleich die bessere Anströmung“, sagt René im Gespräch mit dem Piloten. Er möchte gerne bei höherer Geschwindigkeit aussteigen. „Unter 70 Meilen hast du viel weniger Halt in der Luft, das dauert dann einen Moment, bis du die Fallgeschwindigkeit erreicht hast. Dann erst kannst du viel besser mit dem Luftwiderstand spielen und steuern.“ Die Fallgeschwindigkeit beträgt rund 220 Kilometer in der Stunde. Den ersten Sekunden im freien Fall folgt bei 1.500 Metern die Öffnung des Fallschirms und eine ausgedehnte und stille Fahrt über die norddeutsche Landschaft.


    Wir starten in Hüttenbusch bei Bremen. Einer der fünf Flugplätze, auf denen René und sein Bruder Dennis Baars das Fallschirmspringen im Tandem anbieten – „Tandem Skydive“ nennt sich das, was sie tun und so heißt auch die Firma der beiden. René ist leidenschaftlicher Fallschirmspringer und Tandemmaster – ausgebildet, um Passagiere am großen Tandemfallschirm mitzunehmen. Über 4.000 Sprünge hat er schon absolviert. Normalerweise verbringt er den hiesigen Sommer in Norddeutschland und den australischen Sommer während des Winters auf der Nordhalbkugel eben Down Under, wo er eine zweite Fallschirmsaison nutzen kann. „In diesem Winter wird das vermutlich nicht klappen“, sagt René. „Australien hält wegen Corona die Grenzen geschlossen.“


    Wann wird gesprungen? Von April bis November an den Wochenenden sowie an den meisten Feier- und Brückentagen. In den Sommermonaten zusätzlich auch an Wochentagen.


    Gibt es eine Alters- oder Gewichtsbeschränkung?

    Eine gesetzliche Altersbeschränkung gibt es nicht. Mindestgröße: 1,40 m. Gewichtslimit für Tandemgäste in der Regel 90 kg. Nach Rücksprache und entsprechenden Voraussetzungen ist auch ein höheres Gewicht möglich.


    Welche Bekleidung?

    Festes Schuhwerk (Sneakers/Turnschuhe o.ä.), bequeme Kleidung und gute Laune! Tandemgäste erhalten eine bequeme Kombi, die über der Alltagskleidung getragen wird.


    Tandemsprünge auf fünf Flugplätzen

    Nachdem auch den Sky-Divern durch den Corona-Lock-Down ein Berufsverbot auferlegt worden war, ist nun der Wegfall der Wintersaison eine weitere Belastung. René und Dennis hoffen nun auf gutes Wetter bis in den Oktober hinein, um möglichst vielen Menschen einen Sprung zu ermöglichen. Während René für die Themen rund um das Fallschirmspringen zuständig ist, kümmert sich Dennis als Pilot mit allen erforderlichen Lizenzen um Flugzeug, Technik und Flughafenleitung. Dennis ist Ingenieur, lebt in Hamburg und arbeitet im Sommer etwas weniger bei seinem Hauptarbeitgeber, um mit seinem Bruder an den Wochenenden Tandem-Skydive Deutschland noch vorne zu bringen.


    Die Vorbereitungen für den ersten Sprung sind abgeschlossen. Der Overall sitzt, die Kopfbedeckung passt und die Schutzbrille für die Augen liegt bereit. Das Gurtzeug, mit dem der Tandemmaster und Passagier miteinander verbunden werden, ist festgezogen und doppelt überprüft. Alles, was wegfliegen kann, bleibt am Boden: Telefon, Kamera, Portemonnaie oder ähnliches mehr. Nun geht es zur kleinen Cessna 182, einem Hochdecker mit Spezialtür, die nach oben aufgeht und nicht zur Seite. Die Maschine ist extra für das Absetzen von Fallschirmspringern umgebaut worden und bietet Platz für den Piloten und zwei Tandem-Duos.


    Freifall aus 3.000 Metern Höhe

    Der Tandemmaster und sein Passagier üben noch vor dem Start den Bewegungsablauf für den Ausstieg. Der Passagier muss nicht viel tun. Einmal mit dem Tandemmaster verbunden, kümmert der sich um alles Weitere. Mit dem Passagier auf dem Schoß geht es auf dem Hosenboden zum Ausstieg. Bei 80 Meilen in der Stunde erfolgt dann der Sprung. Heute sind es etwas über 3.000 Höhenmeter. Klare Sicht, Sonnenschein – man kann bis weit hinter Bremen gucken.


    Schon der Aufstieg mit dem Flugzeug ist die ganze Reise wert: In großen Kreisen schraubt sich der Flieger in die Höhe und es eröffnen sich wunderschöne Aussichten über das grüne Land, man sieht die silbern glänzenden Läufe der Wümme und kleinerer Flüsschen und Gräben. Normalerweise wird im Doppelpack gestartet – zwei Tandemmaster und zwei Gäste. Wir machen den letzten Sprung des Tages und Einzelspringerin Dörte Handke nutzt die Chance, mitzufliegen. Über Dörte gibt es auch etwas zu berichten – steht gleich im Artikel nebenan.


    Grandiose Aussichten

    Nach der grandiosen Aussicht folgt endlich der Sprung. Hinaus und hinab mit rasender Geschwindigkeit, die Luft zerrt an den Wangen und es wird klar, wieso wir in dieser Phase die Hände mit den Daumen an den Brustgurten festmachen sollen. Der Tandemmaster öffnet bei 1.500 Metern den Schirm und das Tosen ist im selben Augenblick vorbei. Es ist ganz still hier oben und wir gleiten in sanften Bögen minutenlang durch die Abendsonne, ein wunderbares Gefühl von Freiheit und Ruhe, dazu die außergewöhnliche Aussicht – ein beeindruckendes Erlebnis. Es endet nach sanfter Landung auf der Wiese. Auch beim Landen kümmert sich der Tandemmaster um alles – der Gast muss nur seine Beine in die Waagerechte bringen, dann gleitet das Duo sanft über die Wiese.


    René Baars ist zufrieden. „Alle hatten wieder richtig viel Spaß, unser Pilot war klasse, das Wetter stimmt, was wollen wir mehr?“ Bruder Dennis war heute zugleich Flugleiter in Hüttenbusch, begleitet die letzte Maschine bei der Landung, bevor auch er Feierabend hat. Bedingten Feierabend. Morgen geht es nach Karlshöfen bei Gnarrenburg. Es sind noch die Protokolle durchzugehen, Papierkram zu erledigen und der kommende Tag wird geplant. Das Flugzeug wurde schon gecheckt und betankt und dann nach Karlshöfen geflogen, wo es morgen wieder Tandemspringer in die Höhe bringen wird.


    Tandemsprünge machen süchtig

    Auch die Fallschirme werden geprüft und sorgfältig gepackt. Ein Fallschirm kostet übrigens fast 49.160 Euro. Hinzu kommt das Chartern des Flugzeugs, die Tandempiloten, der Flugzeugpilot. Es gibt so viel zu tun zwischen den Sprüngen, dass René nur noch selten einspringt, falls einer seiner Tandemmaster im Stau steht oder krank ist. Und auch Dennis besteigt nur selten das Cockpit. „Wenn uns ein Pilot fehlt, natürlich. Aber wir achten darauf, dass immer nur einer von uns Brüdern in der Luft ist und der andere hier unten alles im Fluss hält.“


    Den Baars-Brüdern macht ihr Job sichtlich Spaß. Von wem sie die Leidenschaft fürs Fliegen und Springen geerbt haben, wird zum Feierabend offenbart. Toni Baars, der Vater der Sky-Diver, ist selbst passionierter Pilot und Fallschirmspringer mit vielen Tausend Sprüngen. Während die letzten Handgriffe des Tages erledigt werden, lassen die drei den Tag Revue passieren, und verlieren sich dann in allerhand Fachgesprächen, über Luft, Höhe, Druck, Geschwindigkeit, Motoren, die zu warm oder zu kalt sein können, und wir stecken unsere losen Kleinteile wieder in die Hosentasche und fahren nach Hause – noch immer mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Das machen wir noch mal.


    Weitere Infos, auch für Eventsprünge bei Hochzeiten, Sportveranstaltungen sowie zu Firmen-Events mit Tandemsprüngen sowie die Terminbuchung gibt es unter:

    www.tandem-skydive.de